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Information der BTK zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche

 

Seit der vergangenen Woche ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) zurück in Deutschland. Nach Jahrzehnten der Seuchenfreiheit ist bei einer extensiv gehaltenen Wasserbüffelherde in Märkisch-Oderland östlich von Berlin die hochansteckende Seuche nachgewiesen worden.


Die Untersuchungen zum Ausmaß des Seuchengeschehens haben begonnen.


Eine Zusammenfassung des Geschehens sowie die Berichterstattung im Liveticker finden Sie hier.


Verschiedene wissenschaftliche Publikationen rund um die MKS finden Sie unter diesem Link.


Die Maul- und Klauenseuche ist eine in höchstem Maße bedrohliche Seuche, für die die folgenden Besonderheiten zu Bedenken sind (es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit):
 

  • Als hochkontagiöser Erreger wird das MKS-Virus nicht nur durch direkten Kontakt von Tier zu Tier, sondern auch durch Sekrete und Exkrete infizierter Tiere, Erzeugnisse, die von infizierten Tieren stammen, sowie kontaminierte Gegenstände und durch die Luft übertragen.

     

  • Die Biosicherheit sollte in allen Klauentierbeständen (Rind, Schaf, Ziege, Lama, Alpaka und Schwein) überprüft und verstärkt werden. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Mindestanforderungen zur Biosicherheit für Tierärztinnen und Tierärzte beim Besuch von Schweine- und Geflügelhaltungen sowie von Tierhaltungen mit Rindern und kleinen Wiederkäuern, erstellt durch die Bundestierärztekammer, sowie auf aktuelle Fortbildungsangebote zum Thema Biosicherheit.

     

  • Die Symptomatik beim Rind und Schaf kann der der Blauzungenkrankheit, hervorgerufen durch das Blauzungenvirus (BTV), stark ähneln. Daher muss der Verdacht auf BTV-Infektionen in jedem Fall abgeklärt und differentialdiagnostisch auch auf MKS untersucht werden.

     

  • Auch Krankheitsverläufe ohne typische Symptome sind möglich.

     

  • Die geltenden Verbringungsverbote für Tiere und tierische Erzeugnisse sind unbedingt zu beachten. Auch außerhalb der Restriktionszonen sollte der Transport von Klauentieren auf das Nötigste beschränkt werden, um das Risiko einer Verschleppung der MKS zu verringern.

     

  • Insbesondere die mancherorts übliche Versendung und Rückholung von Rindern und Kälbern in und aus Aufzuchtbetrieben in Ostdeutschland sollte frühzeitig überdacht werden und, wenn möglich, alternative lokale Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden.

     

  • Das Auftreten in einer extensiv gehaltenen Wasserbüffelherde birgt das Risiko einer möglichen Übertragung auf Wildwiederkäuer.

     

  • Die Verbreitung in der Wildpopulation ist derzeit nicht abschätzbar.

     

  • Wir empfehlen, Drückjagden und Gesellschaftsjagden derzeit, zumindest von Personen mit Kontakt zu Klauentieren, in weiträumig benachbarten Regionen freiwillig zu meiden, solange das Ausmaß des Seuchengeschehens nicht abschätzbar ist.

     

  • Jäger sind aufgefordert, im Falle von verdächtigen Symptomen entsprechende Proben über amtliche Tierärzte an die staatlichen Untersuchungslabore einzusenden.

     

  • Wir empfehlen, die Angebote zu Wanderungen und weiteren Interaktionen mit Alpakas und Lamas vorerst stark einzuschränken.

     

  • Sollte es zu einer Ausbreitung des MKS-Geschehens und zum Tierseuchenkrisenfall kommen, sind vielfältige tierärztliche Aufgaben zu leisten, zu deren Bewältigung möglicherweise auch nicht mit der Seuchenbekämpfung befassten Tierärztinnen und Tierärzte aufgefordert werden könnten.

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