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Information zur Infektion mit dem West-Nil-Virus

 

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

das West-Nil-Virus (WNV) stammt ursprünglich aus Afrika und kommt gegenwärtig weltweit auf allen Kontinenten vor. Seit 2018 wird es auch in Deutschland nachgewiesen; in Thüringen erstmals Anfang Oktober 2019 bei einem Pferd.
 

Bei der West-Nil-Virus-Infektion handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Stechmücken auf Equiden, Vögel und Menschen übertragen wird. Das WNV ist demnach eine Zoonose. In der Regel kommt es bei Pferden und Menschen zu keinen klinischen Anzeichen oder nur zu leichten grippeähnlichen Symptomen. Allerdings sind auch schwere Verläufe bei Menschen bekannt. Einziger Schutz ist aufgrund einer fehlenden Impfung für Menschen, das Verhindern von Mückenstichen.
 

Laut der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut (Stand 3. September 2024) kommt es allerdings bei infizierten, immunologisch naiven, nicht-geimpften Pferden in circa 8% der Fälle zu neuroinvasiven Formen, die mit schweren Verlaufsformen einhergehen. Dabei treten Symptome wie Ataxien, Paresen der Hinterhand und Paraplegien bis hin zum Festliegen auf. Die Letalität derartiger Fälle liegt bei 30-50%, wobei überlebende Tiere häufig lebenslang bleibende Schäden zeigen. Für Pferde stehen, im Gegensatz zum Menschen, zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Diese reduzieren die Dauer und Schwere der klinischen Symptome.
 

Aufgrund der feuchtwarmen Witterung im Sommer 2024 und eine damit verbundene starke Mückenaktivität stieg die Zahl nachgewiesener WNV-Infektionen und eine vermehrte Viruszirkulation konnte beobachtet werden. Die Mehrzahl der Nachweise erfolgte laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in den bekannten betroffenen Gebieten wie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen, allerdings wurde das Virus auch in westlichen und nördlichen Teilen Deutschlands nachgewiesen. Thüringen ist nur sehr vereinzelt betroffen. Doch besteht durch das Verbringen von Equiden in stärker betroffene Gebiete in Deutschland durchaus das Risiko einer Infektion mit dem WNV.
 

Mit einer weiteren regionalen Ausbreitung dieser Infektion innerhalb Deutschlands ist zu rechnen. Aus diesem Grund sollte vor Beginn der Mückensaison 2025 die Grundimmunisierung abgeschlossen sein, damit ein ausreichender Immunschutz der Tiere aufgebaut werden kann.
 

Auch beim Auftreten neurologischer Symptome, sollte eine mögliche Infektion mit WNV als wichtige Differenzialdiagnose abgeklärt werden.
 

Die Impfempfehlung der StIKo Vet finden Sie unter folgendem Link:
https://stiko-vet.fli.de/de/stellungnahmen/pferd/

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